RINTELN. Ein Park für Mountainbiker auf dem Steinzeichen-Gelände: Die Zeichen dafür, dass das klappen könnte, sehen derzeit gut aus. Eigens dafür hat sich ein Verein gegründet. Und der hat ehrgeizige Ziele. Bis Juli 2018 soll das Konzept stehen.
Marieluise Denecke
Redakteurin / Online
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RINTELN. Auf dem Gelände des ehemaligen Erlebnisparks Steinzeichen Steinbergen könnte ein Park für Mountainbiker entstehen – das ist derzeit recht wahrscheinlich.
Um diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen, hat sich schon ein Verein gegründet, der nun die Mountainbiker aus der Region, aus Deutschland und dem näheren Ausland zusammenbringen will: „Bikepark Jahrtausendblick e. V.“. Kopf des Vereins sind Patrick Schem und Thomas Prange, die beide aus Porta Westfalica stammen. Schem ist ehemaliger Profi-Mountainbiker, Prange ist Trainer von Profi-Sportlern aus Leichtathletik und Bobsport. Sie entwickeln zusammen mit anderen Beteiligten derzeit ein Konzept, wie ein solcher Park aussehen könnte.
Dazu gab es am vergangenen Donnerstag einen ersten Workshop, bei dem alle Organisationen, Vereine und Einzelpersonen, die derzeit mit dem Gelände zu tun haben, an einem Tisch zusammenkamen. Gesprochen wurde darüber, wie das Gelände weiterentwickelt werden kann – und wie beispielsweise Mountainbiker und Wanderer künftig friedlich miteinander im Steinzeichen auskommen.
Mit von der Partie ist auch der Tourismusberater BTE aus Hannover. Das Unternehmen hat schon das Steinzeichen weiterentwickelt sowie die Dinospuren in Obernkirchen begleitet. Derzeit entwirft BTE einen sogenannten Naturparkentwicklungsplan fürs Gelände. Außerdem soll es weitere Workshops geben, um Ideen und Ansprüche aller Akteure weiter zu sammeln.
Der Konsens scheint jedenfalls klar: „Der Mountainbikepark wäre eine riesige Chance“, so Matthias Gräbner vom Touristikzentrum Weserbergland. Er hat sich der Frage um die Zukunft des Geländes angenommen.
Dass es die Workshops und den Verein Bikepark Jahrtausendblick gibt, heißt allerdings noch nicht, dass der Bikepark wirklich kommen wird. Zu der Frage, wer den Aufbau eines Parks bezahlen würde, kann Gräbner noch nichts sagen: Es gebe zwar Interessenten, aber noch keinen Investor. Immerhin: Es dürfte sich um eine Summe von mehreren Millionen Euro handeln.
Doch die Frage der Finanzierung, sagt Gräbner, stehe in dieser Phase noch nicht im Raum – denn zuerst müsse das Konzept entwickelt werden. Ohne Konzept ist schließlich nicht klar, um welche Summe es genau geht. Und auch nicht, welche Förderanträge man eventuell stellen kann.
Daher versuchen Patrick Schem und Thomas Prange, so viele Mitglieder für ihren Verein wie möglich zu werben. Um eine „Lobby aufzubauen“, ein Netzwerk, formuliert es Gräbner. Damit sich zeigen kann, ob es für einen Bikepark in Steinbergen genügend Interessenten gibt. „Ansonsten sind Biker ja eher Einzelgänger“, sagt Gräbner schmunzelnd.
Prange und Schem wollen den noch jungen Verein daher weiter aufbauen und hoffen auf großen Zuspruch von Mountainbikern aus der Region, dem Land, dem Ausland. Rund 40 Mitglieder habe der Verein bereits in einer Woche akquirieren können. Schem und Prange hoffen auf mehrere Hundert. Eher symbolischer Natur ist daher auch der Jahres-Mitgliedsbeitrag: 5 Euro.
Auch die Kooperation mit anderen Vereinen ist angedacht; so gibt es Kontakt zum Beispiel schon mit den „Deisterfreunden“ aus Barsinghausen, deren Ziel es ist, illegale Trails im Deister legal zu machen. Großes Potenzial des Parks könnte auch sein, Biker, die illegale Trails im Wald schaffen, im Park zu versammeln, so Gräbner.
Prange und Schem glauben an das Potenzial eines Bikeparks im Steinzeichen: „Mein Ziel ist, einen Park wie Winterberg aufzubauen“, sagt Prange. Der Bikepar Winterberg, Hochsauerland, gilt oft als bestes Beispiel für einen Mountainbikepark. Gutes Beispiel auch dafür, wie Biketrails und Wanderwege nebeneinander funktionieren können. Außerdem entspreche das Höhenprofil hier dem in Winterberg. Großer Pluspunkt sei die gute Autobahnanbindung, die Winterberg nicht hat.
Die beiden Vereinsvorsitzenden haben viele Ideen für den Park: Trails mit verschiedenen Schwierigkeitsgeraden, Downhill und Uphill genauso wie Dirttrails und Strecken für die Familie. Kombinieren könnte man das mit Wettbewerben, Veranstaltungen, touristischen Angeboten. „Das hier kann der neue Hotspot in Deutschland werden“, sagt Schem selbstbewusst.
Der Zeitplan ist ehrgeizig: Bis Juli 2018 soll das Konzept stehen, ebenso die Kostenkalkulation.